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Elektrosmog eine unterschätzte Gefahr?

Dass Handys aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken sind, lässt sich allein schon daran erkennen, dass knapp 97 % aller deutschen Haushalte mit mindestens einem Handy....
Elektrosmog eine unterschätze Gefahr?
Elektrosmog eine unterschätze Gefahr?

Elektrosmog – eine unterschätzte Gefahr?

Dass Handys aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken sind, lässt sich allein schon daran erkennen, dass knapp 97 % aller deutschen Haushalte mit mindestens einem Handy ausgestattet sind. Dazu kommen noch unzählige WLAN-Router und Funkmasten in ganz Deutschland – sie alle sind für die Erzeugung von elektromagnetischen Feldern verantwortlich. Doch hier stellen sich viele Menschen die Frage, ob die Strahlung eigentlich schädlich für den Menschen ist – und was ist eigentlich Elektrosmog genau? Alles Wichtige zum Thema stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor.

 

Elektrosmog was ist das genau?

Ganz egal, wo auf der Welt wir uns auch befinden – fast überall befinden wir Menschen uns innerhalb magnetischer bzw. elektrischer Felder. Sogenannte niederfrequente magnetische Felder existieren an sämtlichen Leitungen, die von Wechselstrom durchströmt werden. Bei WLAN, Radar sowie Rund- und Mobilfunk kommt es dagegen zur Entstehung hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Beim Elektrosmog handelt es sich allgemein um die elektromagnetische Strahlung, welche von Radar-, Fernseh- oder Mikrowellen, aber auch von Hochspannungsleitungen und von Elektrogeräten ausgeht.

Warum sendet unser Smartphone Strahlen aus?

Smartphones nutzen hochfrequente Elektromagnetfelder, um damit Informationen und Sprache zu übertragen. Nicht nur die Verbindung über das Handynetz eines Providers, sondern auch WLAN kann für die Übertragung von Daten zum Einsatz kommen. Hier breiten sich die Elektromagnetfelder in Form von Wellen extrem schnell aus und können auf diese Weise über große Distanzen hinweg Informationen übertragen. Allerdings ist die hochfrequente elektromagnetische Strahlung im Gegensatz zu Röntgenstrahlen nicht ionisierend. Das bedeutet, dass ihre Energie nicht dafür genügt, unser Erbgut zu schädigen – das bedeutet jedoch nicht, dass Elektrosmog keine gesundheitliche Folgen für unseren Körper haben kann.

Doch wie kann die von Handy ausgehende Strahlung sich nun auf unseren Körper auswirken?

Das Bundesamt für Strahlenschutz, kurz genannt BfS, konnte nachweisen, dass hochfrequente Elektromagnetfelder von unserem Körper aufgenommen werden und dort unterschiedliche Wirkungen mit sich bringen können – insbesondere soll sich die Strahlung auf unsere Körperwärme auswirken. Hier zeigt sich eine Ähnlichkeit zu Mikrowellenstrahlung, bei der Wassermoleküle in Schwingung versetzt werden. Es kommt zu einer Reibungswärme, welche verursacht, dass der Körper dort, wo er das Smartphone berührt, die Temperatur in den Zellen erhöht. Hierbei gilt außerdem, dass die Strahlen bei einer niedrigeren Frequenz tiefer in unseren Körper eindringen können. Bei Mobilfunknetzen mit einer Frequenz von rund 1 Ghz sind es einige Zentimeter – bei mehr als 10 Ghz dagegen nur einige Millimeter.

Kann unser Smartphone für uns krebserregend sein?

Ob und inwiefern die intensive Nutzung des Smartphones zur Entstehung von Krebszellen beitragen kann, ist bislang umstritten. In jedem Fall hat die Internationale Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hochfrequente Elektromagnetstrahlung als womöglich krebserregend eingestuft. Dies heißt, dass es bislang nur begrenzte Hinweise, aber keine eindeutigen Beweise für eine krebserregende Auswirkung auf unseren Körper gibt. Genaue Forschungsergebnisse oder Nachweise sind bislang allerdings noch nicht vorhanden. Die meisten Experten sind derzeit der Meinung, dass die Nutzung des Smartphones für Erwachsene ungefährlich ist.

Jedes Handy strahlt unterschiedlich stark

Tatsächlich geht nicht von jedem Gerät dieselbe Strahlungsmenge aus – dies ist immer vom jeweiligen Smartphone abhängig. Telefoniert man ohne Headset, erzeugt das Smartphone hochfrequente Elektromagnetfelder unmittelbar an unserem Kopf. So kann unser Körper einen Teil der Energie aufnehmen, was in der sogenannten Spezifischen Absorptionsrate (SAR) gemessen wird. Die Einheit dafür lautet Watt pro Kilogramm. Ein Gerät sollte nicht mehr als einen Wert von zwei Watt pro Kilogramm ausstrahlen, damit es nicht schädlich ist. Aus diesem Grund müssen die Hersteller von Smartphones den SAR-Wert stets angeben.

5G und die Auswirkungen auf unsere Gesundheit

Die neue Mobilfunkgeneraton 5G verspricht hohe Surfgeschwindigkeiten auch ganz ohne heimisches WLAN, welche bereits in diesem Jahr verfügbar ist. Allerdings bringt dies auch höhere Frequenzen mit sich – und es müssen zahlreiche neue Sendemasten errichtet werden. Denn bei einer höheren Frequenz ist auch die Reichweite stets etwas geringer. Bereits jetzt teilen die Netzbetreiber mit, dass von 5G keine gesundheitliche Gefahr für den Menschen ausgehen soll, denn geltende Höchstwerte würden hierbei in jedem Fall eingehalten. Allerdings: Moderne Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf unsere Gesundheit beziehen sich für gewöhnlich auf ältere Frequenzen und lassen sich nicht so einfach auf 5G-Netze münzen. Deshalb fordert der Umweltverband BUND, möglichst zeitnah Untersuchungen durch unabhängige Prüfinstitute anzustellen, um zu klären, wie sehr sich 5G tatsächlich auf uns auswirken kann.

Wie jeder Smartphone-Nutzer die Strahlenbelastung verringern kann

Grundsätzlich gilt: Mit einem größeren Abstand des Handys zum Ohr verringert sich auch die Strahlenbelastung für unseren Körper. Deshalb ist es wichtig, das Handy beim Telefonieren nicht direkt ans Ohr zu halten, sondern hierfür ein Headset zu verwenden. Am besten wird das Gerät auch nicht in die Hosentasche geschoben, sondern auf den Tisch gelegt, so dass es gar nicht mit dem Körper in Kontakt ist. Außerdem sinnvoll ist, Gespräche nicht unnötig in die Länge zu ziehen und, wenn möglich, auf ein Festnetztelefon mit Kabel auszuweichen.

Übrigens: Bei schlechtem Empfang nicht zu telefonieren, hat ebenfalls Einfluss auf die elektromagnetische Strahlung. Denn je schlechter die Distanz zur Basisstation ist, desto mehr Leistung muss das Smartphone erbringen und desto stärker sendet das hochfrequente Feld Strahlen aus. Der Gesundheit zuliebe sollte außerdem im eigenen Schlafzimmer auf Handys und Fernseher mit Receiver verzichtet werden. Hat man das WLAN gerade nicht in Benutzung, lohnt es sich darüber hinaus, den Router zu deaktivieren, wie beispielsweise mit Hilfe einer Zeitschaltuhr. So kann die Strahlung nachts noch einmal deutlich reduziert werden.

Elektrosensibilität – was ist das genau?

Elektrosensible Menschen sind dazu in der Lage, elektrische Felder zu spüren. Diese Fähigkeit besitzen nur schätzungsweise 2 % der Menschen, die entsprechend mit Kopfschmerzen, Schlafproblemen oder sogar mit Übelkeit darauf reagieren. Belastend auf den Körper wirken sich dabei vor allem hochfrequente Strahlen von WLAN oder Mobilfunknetzen aus. Bisher hat die WHO diese Erkrankung allerdings noch nicht offiziell anerkannt, da es noch keine eindeutigen Nachweise dafür gibt, dass Elektromagnetstrahlen der Grund für das Leiden sind.

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