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Was ist Elektrosmog überhaupt?
Der unsichtbare Feind. Elektrosmog soll bei der Entstehung von zahlreichen Krankheiten, wie Krebs, beteiligt sein und quasi den unsichtbaren Feind im gesamten Alltag darstellen. Dabei ist bis dato nicht ganz klar, ob er tatsächlich gesundheitliche Auswirkungen auf den Körper hat. So hält die Diskussion bereits seit dem 19. Jahrhundert weiter an und wird gerade durch neue Errungenschaften immer wieder neu entfacht.
Während die gesundheitlichen Bedenken hinsichtlich Elektrosmog umstritten sind, ist die Existenz akzeptiert. Dabei wird Smog meistens in Verbindung mit Abgasen aufgrund von Straßenverkehr in Verbindung gebracht. So setzt sich der Name gar aus den zwei englischen Begriffen “Smoke” (dt.: Rauch) und “Fog” (dt.: Nebel) zusammen. Die tatsächliche Bedeutung ist jedoch, dass es sich um die überdurchschnittlich schwere Schadstoffbelastung der Luft handelt. Die Schadstoffe sind in diesem Fall niederfrequente elektrische und magnetische Felder. Diese sind selbstverständlich nicht einfach sichtbar, lösen jedoch physikalische Prozesse aus. Infolgedessen soll es zu den biologischen Effekten kommen.
Was sind niederfrequente und magnetische Felder überhaupt?
Niederfrequente und magnetische Felder begleiten uns durch den ganzen Alltag. Radiowecker, Mikrowelle, Elektroherd, Waschmaschine und zahlreiche weitere Geräte arbeiten mittels dieser und sorgen somit für den Elektrosmog. Dabei steht Niederfrequenz für eine Frequenz, daher die Anzahl an Schwingungen pro Sekunde, von weniger als 100 Kilohertz.
Dabei entstehen diese Schwingungen zu jedem Zeitpunkt, an dem das jeweilige Gerät an das Elektronetzwerk angeschlossen ist. In diesem Sinne muss es auch gar nicht erst eingeschaltet werden – die alleinige Stromversorgung reicht bereits. Aus diesem Grund kommt Elektrosmog auch aufgrund seiner schweren Vermeidbarkeit in Verruf.
Trotzdem die Felder sich also quasi nicht ausschalten lassen, können sie sehr wohl abgeschwächt werden. Dies erfolgt beispielsweise durch eine Barriere, wie Wände und Mauern, welche die Ausbreitung des Feldes hemmen. Das ist beispielsweise bei Verteilerkästen der Fall, wobei eine massive Hauswand die Frequenz schon um rund 90 % verringert.
Gleichzeitig wird die Frequenz aber durch den Stromverbrauch weiter erhöht. In diesem Sinne kann davon ausgegangen werden, dass verschiedene Geräte ab der Verbindung zur Stromquelle immer ein niederfrequentes Feld senden. Dieses wird wiederum durch das tatsächliche Einschalten des Geräts verstärkt, wobei es sich nun um ein magnetisches Feld handelt. Dieses durchdringt auch Wände problemlos.
Hier entstehen niederfrequente Felder
Niederfrequente Felder begleiten uns überall, da sie überall auftreten, wo auch Strom verteilt und verbraucht wird. Dabei liegt der Fokus hier auf regulären Hochspannungsleitungen. Deren Felder nehmen jedoch je nach Entfernung an Stärke ab, sodass ab einem Abstand von rund 50 Metern nur noch geringe Werte messbar sind. Die Stärke orientiert sich dabei an der Leistung des jeweiligen Geräts.
Ein Beispiel: Eine Elektroheizung arbeitet mit einer hohen Leistung, wodurch infolgedessen starke niederfrequente Felder entstehen.
Das sind hochfrequente Felder
Treffen sich elektrische und magnetische Felder, spricht man kurzum von hochfrequenten Feldern. Dabei liegt die Frequenz bereits bei 100 bis 300 Gigahertz. Während niederfrequente Felder aber in erster Linie durch alltägliche Haushaltsgeräte und Co entstehen, sind bei hochfrequenten Felder hauptsächliche Funksendeanlagen im Spiel. Zu diesen zählen Fernseher- und Radiosender, schnurlose Telefone, WLAN-Stationen oder auch Handys. Insbesondere letztere haben die ständige Debatte rund um Elektrosmog mit der Einführung des Smartphones neu entfacht. Gleichzeitig ist auch der Elektrosmog am Arbeitsplatz somit in Verruf geraten. Denn gerade in Büros sind WLAN-Stationen für das komplette Netzwerk und schnurlose Telefone gang und gäbe. Es sind jedoch auch jene, welche eine Quelle für hochfrequente Felder darstellen.
Die Vorteile dieser Felder bilden jedoch ebenso die Ursache für Elektrosmog. Denn diese sogenannte elektromagnetische Strahlung kann nicht einfach durch eine Barriere abgefangen werden – in diesem Fall wären WLAN, Mobiltelefone und Co sinnfrei. Stattdessen dringt die Strahlung problemlos durch Abschirmungen, wie Fenster und Wände aller Art, und löst sich ganz leicht von ihrer Quelle ab. Infolgedessen breitet sie sich problemlos wellenförmig überall aus.
So ist elektromagnetische Strahlung mitunter der Hauptgrund für Elektrosmog. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dieser tatsächlich gesundheitsgefährdend ist.
Das ewige Dilemma: Handys und der Elektrosmog
Geht es um Elektrosmog, sind Handys wohl das Streitthema Nummer Eins. Immerhin haben sich gerade diese im letzten Jahrzehnt zu einem zunehmend wichtigeren Teil des Alltags entwickelt. Neben dem Bett, in der Hosentasche, beim Autofahren, Lesen, Videos Schauen – das Handy ist überall dabei. Damit sie aber tatsächlich mobil verwendet werden können, benötigt es erst die Mobilfunkantennen. Diese sind wiederum die Quelle für die ausgehende elektromagnetische Strahlung. Infolgedessen weigern sich einige Personen beispielsweise vehement, in der Nähe eines Mobilfunkmastes zu wohnen.
Doch wie hoch ist jetzt die elektromagnetische Strahlung von diesen tatsächlich? Grundsätzlich wird gesagt, dass die Messungen stets unter dem Grenzwert liegen. Gleichzeitig wird diese These angezweifelt, da die abnehmende Strahlung durch Entfernung nur für niederfrequente Strahlungen gilt. Darüber hinaus gehen von dem sogenannten Hauptstrahl viele weitere Strahlen ab, was die Messergebnisse verfälschen kann.
Strahlung durch Telefonieren
Handys verbinden sich mit den gefürchteten Mobilfunkmasten und erzeugen somit ebenso eine Strahlung. Diese ist zwar kurzfristig, jedoch vergleichsweise hoch. Da das Gerät beim Telefonieren direkt an den Kopf gehalten wird, ist auch das vermeintliche Gesundheitsrisiko hier höher. Dies geht gar so weit, dass genaue Grenzwerte für die Strahlung von Handys festgelegt wurden.
Bei der Messung wird dabei auf den sogenannten SAR-Wert (für: Spezifische Absorptionsrate) geachtet. Dieser gibt Auskunft darüber, welches Maß an Strahlung in den Körper gelangt. Der Anhaltspunkt ist hierbei die Strahlung pro ein Kilogramm Körpergewicht. So sagen EU-Regelungen fest, dass dieser SAR-Wert nicht über 2 Watt pro Kilogramm betragen darf.
Doch ist dieser Aufwand berechtigt? Grundsätzlich zeigen erste Studienergebnisse, dass Handys keine gesundheitsschädliche Wirkung auf den Körper haben. Innerhalb dieser Studie wurde auf die Prävalenz an Hirntumoren und verschiedenen Krebsarten bei Personen mit erhöhtem Handy-Konsum geachtet. Das Ergebnis: Eine besondere Häufigkeit konnte nicht festgestellt werden. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie vertraulich die Ergebnissee tatsächlich sind. Immerhin ist das Phänomen rund um Smartphone, Handy und Co vergleichsweise jung. Langzeitstudien fallen also weg.
Macht Elektrosmog krank?
Gesundheitsschädlich oder nicht? Bis dato konnte noch keine klare Antwort auf diese Frage gefunden werden. Während jedoch die meisten Geräte aus dem Alltag wohl kaum gefährlich sind, konnten in manchen Fällen dennoch besondere biophysische Prozesse beobachtet werden. Dies ist beispielsweise bei Trafos der Fall, welche durch die niederfrequenten Felder nicht selten zu Muskelverkrampfungen oder Herzflimmern führen. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Ergebnisse sind auch diesbezügliche Grenzwerte eingeführt worden.
Kann man also elektrosensibel sein?
Unabhängig von verschiedenen Studien sagen zahlreiche Menschen, dass sie außerhalb von elektronischen Geräten beispielsweise bester schlafen können oder Kopfschmerzen ausbleiben. Hierbei spricht man von Elektrosensibilität. Inwiefern dies tatsächlich wahr ist, ist noch unbelegt. Dasselbe gilt für Langzeitfolgen hinsichtlich Krebs und Alzheimer.
Tatsache ist jedoch, dass Felder, welche die besagten Grenzwerte überschreiten, beispielsweise zu einer ansteigenden Körpertemperatur führen. Dies kann konkret beim Telefonieren beobachtet werden. Dabei steigt die Temperatur während des Telefonats an. Darüber hinaus können elektromagnetische Felder auch lebenswichtige Instrumente und Gerätschaften beeinträchtigen. Dies ist beispielsweise bei Herzschrittmachern der Fall.
Grenzwerte gegen Elektrosmog
Durch die Errungenschaften verschiedener wissenschaftlicher Belege, werden kontinuierlich neue Grenzwerte eingeführt. Diese werden durch die Internationale Strahlenschutzkommission (kurz: ICNIRP) bestimmt. So wird angenommen, dass die entwickelte Wärme, welche durch die hochfrequente elektromagnetische Strahlung ausgelöst wird, infolgedessen auch zu Schäden am Körper führt. Andere wissenschaftliche Quellen stufen wiederum nicht nur die Wärmeentwicklung als schädlich ein. Stattdessen werden auch andere Punkte in den Fokus gerückt. So sollen beispielsweise auch kurzzeitige Leistungsspitzen bereits gravierende Schäden hervorrufen können. Da bei der Ermittlung der Grenzwerte jedoch genau diese nicht beachtet werden, wären selbst die gegebenen Grenzwerte nicht akkurat angesetzt.
Auch andere Thesen, in erster Linie seitens von Baubiologen, machen die Wirksamkeit und Sicherheit von Grenzwerten rund um die Strahlung zunichte. So sollen bereits alle Änderungen, welche nicht den natürlichen Verhältnissen im Körper entsprechen, eine Auswirkung auf die Gesundheit haben. So wären Grenzwerte, bei welchen bereits von einem bestimmten Maß an Strahlung ausgegangen wird, ebenso überflüssig.