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Stellt Elektrosmog durch Sendemasten, Handys und anderem ein hohes Risiko dar?
Strahlen lösen Krankheiten aus. Darin sind sich elektrosensible Personen einig. Sendemasten und Handys gelten als die Feinde der Neuzeit. Unsichtbar und schleichend sorgen sie für eine Beeinträchtigung der Lebensqualität und Beschwerden, die bei Kopfschmerzen beginnen und bis zu Gehirntumoren reichen. Auf der ganzen Welt haben 80 Prozent aller Menschen Zugang zu Mobilfunknetzen. Viele von ihnen betrachten das Risiko als weniger dramatisch. Trotz allem macht sich nahezu jeder achte in Deutschland Gedanken über eine hohe elektromagnetische Belastung, laut einer Umfrage des Umweltministeriums. Selbst die Recherchen, welche bis Ende 2010 bei der Bundesnetzagentur zu diesem Thema registriert wurden, lassen tief blicken.
Ängste werden geschürt aufgrund der widersprüchlichen Studienergebnisse. Weist eine Untersuchung darauf hin, dass an Hirntumoren öfter mobile Vieltelefonierer erkranken, dauert es nicht lange, bis eine andere das Gegenteil meint. Das Problem ist nämlich, dass zu den Folgen des langjährigen Handygebrauchs abschließende Forschungen fehlen. Die Kategorie der intensiven Langzeitnutzer ist noch zu klein. Darüber hinaus krankt die Wissenschaft an dem Problem der Vergleichbarkeit: Im täglichen Leben sind Menschen der elektromagnetischen Strahlung unterschiedlich stark ausgesetzt und daher nicht in einen Topf zu werfen. Auf der einen Seite ist nur bekannt, dass das Gewebe durch elektromagnetische Strahlung aufgeheizt wird. Im Körper fließen andererseits winzige elektrische Ströme. Im Gehirn leiten sie unter anderem zwischen den Nerven die Signale weiter oder begleiten den Herzschlag und die Verdauung. Der Einfluss der elektrischen Strahlung auf diese Ströme kann gemessen werden. Es ist unklar, ob diese schadet.
Sendemasten mit Symbolwirkung
Viele Forscher halten trotz der unsicheren Datenlage den Effekt der Sendemasten für überschätzt. Aus dem Bayerischen Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit meint Hermann Fromme, dass es hier eine ganz eigentümliche Weltsicht gibt. Mobiltelefone strahlen nämlich viel intensiver. Allerdings nimmt ihre Strahlung ab, umso näher man am Sendemasten ist, was eine positive Wirkung darstellt. Jedoch kann der Mast gesehen und die eigenen Ängste auf ihn projiziert werden. Allerdings sind die schnurlosen Telefone oben an der Spitze, was die Strahlung angeht. Auch bei einer guten Netzversorgung fahren solche sogenannten DECT-Geräte die Leistung nicht herunter. Dazu kommt noch, dass im Festnetz viel länger telefoniert wird. Um sich zu schützen, ist es wichtig, das WLAN und die Mobiltelefone für den Hausgebrauch zu verbannen, ehe man die Sendemasten verdächtigt.
Leichte Vorsichtsmaßnahmen
Umso mehr sich von den Strahlungsquellen entfernt wird, desto besser ist es, so der Rat von Umweltmediziner Hermann Fromme. Viele elektromagentische Felder fallen exponentiell ab. Da können wenige Zentimeter Entfernung bereits eine Wirkung zeigen. Dasselbe gilt für elektrische Haushaltsgeräte sowie für schnurlose Telefone und WLAN.
Selbst modernere, strahlungsarme Geräte sind sinnvoll. Hier ist das Kriterium der SAR-Wert. Er zeigt die spezifische Absorptionsrate an, das heißt, wie viel Energie vom Gewebe aufgenommen wird. Wer überdies im Fahrzeug so wenig wie möglich oder lediglich über Headset oder Außenantenne telefoniert, minimiert noch mehr das Risiko. Das Mobiltelefon erhöht nämlich seine Strahlungsintensität, damit die Dämmung aufgrund der Karosserie überwunden und gleichzeitig die Verbindung trotz der Fortbewegung gehalten wird. Schon allein durch das richtige Halten des Handys ist es möglich, die Strahlung zu verringern. Wird es nämlich mit der Hand verdeckt, muss es noch mehr Leistung bringen, meint Hermann Fromme. Abschirmende Geräte hingegen sind lediglich ineffektiv und daher ihr Geld nicht wert.