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Beurteilung von Elektrosmog – Deutsche überschätzen Gefahr durch Kernkraft

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Beurteilung von Elektrosmog – Deutsche überschätzen Gefahr durch Kernkraft

Eine bereits 2019 durchgeführte repräsentative Umfrage zu Angst vor Strahlung zeigt, dass bei deutschen Bürgern ein geringes Bewusstsein für die Gefahr besteht, die von alltäglicher Strahlung ausgeht. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte die Umfrage in Auftrag gegeben.

Die veröffentlichten Ergebnisse deuten auf eine große Angst vor radioaktiver Strahlung hin. Mehr als 70 Prozent der Befragten sind demnach bezüglich radioaktiver Strahlung durch Kernkraftwerke sehr oder eher beunruhigt. Auch beim Thema Mobilfunk besteht eine Beunruhigung. Gut die Hälfte der Befragten hat Angst vor der Strahlung, die von Masten, Mobilfunktelefonen und anderen High-End-Geräten ausgeht.

Die von Radon ausgehende Gefahr wird unterschätzt

Insgesamt sind knapp 30 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie von Strahlung umgeben sind und die Strahlenbelastung auch im Alltag zu hoch ist. Einen Anstieg der Strahlenbelastung in Deutschland in den letzten Jahren fürchten mehr als zwei Drittel. Doch Radon in der Umwelt ist eine geringere Sorge der Deutschen. Weniger als ein Viertel der Befragten gab an, sich wegen Radon zu sorgen. Dabei ist Radon weitaus stärker für die jährliche Strahlenbelastung verantwortlich, als viele denken.

Die fehlende Wahrnehmung von Radon hat einen Grund: Es ist nicht sichtbar und kann weder gerochen, noch geschmeckt werden. Aber wenn es vom Erdreich in Innenräume gelangt, wird es trotzdem zur Gefahr. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz kann angenommen werden, dass Radon bei 5 Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs eine Rolle gespielt hat. Laut dem Bundesamt können sich Bürger schützen, indem sie Löcher in Kellern und Erdgeschossen abdichten, und in Räumen regelmäßig lüften.

Der Gebrauch des Handys ist trotz Strahlenbelastung für viele selbstverständlich

Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, kam deshalb zu dem Schluss, die von Kernkraft ausgehende Gefahr werde in der Bevölkerung überschätzt. Die Risiken, die unter anderem Radon mit sich bringe, würden dagegen unterschätzt. Paulini beklagte eine Wahrnehmungslücke bei digitalen Technologien. Laut der Studie wissen mehr als die Hälfte der Befragten, welche Gefahr zum Beispiel von Handystrahlung ausgeht. Gleichzeitig gaben etwas weniger als 50 Prozent an, mehr Angst vor Sendemasten zu haben. Der ständige Umgang mit neuen Technologien bleibt deshalb trotz der Gefahren völlig selbstverständlich.

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